Ich mache mir heute Gedanken über Bauchweghosen und Shapewear. Vor einigen Jahren habe ich mir 2-3 Teile der Shapewear Spanx gekauft. Getragen habe ich sie eher selten, denn wenn man übergewichtig ist, drücken diese Teile die Speckrollen oft in andere Richtungen, was mir auch nicht gefiel. Zudem fühlte ich mich sehr eingeengt. Ja, das Kleid saß natürlich besser und sah auch besser aus, aber für mich war jeglicher Komfort dahin und ich fragte mich oft, weshalb nur das Schummeln? War mir die bessere Optik den Preis wert, mich so eingeengt und damit unwohl zu fühlen. Ich beschloss, dass es das für mich nicht ist und habe die einengenden unbequemen Teile entsorgt. Weg damit. Ich habe sie auch in den folgenden Jahren nicht vermisst.
Nun hat sich mein Körper natürlich mit der Gewichtsabnahme sehr verändert. 38 Kilo weniger sieht nicht straff aus und Speckrollen am Bauch und Rücken sind auch noch da. Kein Problem für mich - eigentlich. Es ging mir gar nicht um die Optik beim Abnehmen, sondern um weniger Gewicht für meine Knochen und einen leichteren Alltag, mehr Lebensqualität. Dann ist ja alles gut, könnte man denken. Ist es auch, die Lebensqualität ist eine viel bessere, aber es wäre gelogen, wenn ich sage, ich genieße meine neue Optik jetzt nicht. Mittlerweile habe ich großen Spaß daran und schaue öfter als früher in den Spiegel, um mich an das veränderte Spiegelbild zu gewöhnen. Ich kaufe mir neue Kleidung in normalen Konfektionsgrößen und nicht mehr in Plussize. Daran musste ich mich nach Jahrzehnten auch gewöhnen, auch an die veränderten Proportionen, die ich so noch nie hatte. Bei Tina mit 58 Jahren ist die Fettverteilung eine andere, als bei Tina mit 20 Jahren. Ganz normal, ich bin sicher, ich teile dieses Phänomen mit ganz vielen Menschen?! Um die Mitte ist es jetzt einfach mehr.
Kleider mit Elastan zeichnen den Körper gerne nach. Da kann man nicht viel verstecken. Das elastische Material ist aber sehr komfortabel und einige meiner neuen Kleider haben diese schöne Elastizität. Mein blaues Kleid, das korallefarbene Kleid und auch dieses Kleid in bunten Farben. Ich war immer sofort in das weiche Material verliebt, als ich die Kleider anprobiert habe. Einen kleinen Wermutstropfen gab es. Die vorwitzigen Speckröllchen sind einfach noch da und recht gut zu sehen.
Ich bin ehrlich mit euch, ich dachte, ich probiere es nochmal mit Shapewear. Also doch wieder Schummeln! Vielleicht ist das ja jetzt mit 80 kg anders, als mit 118 kg, war meine Überlegung. Was soll ich sagen, nach einigen Stunden im einengenden überhohen Shape-Hüftslip habe ich mich wieder für Komfort und Luft am Körper entschieden und beschlossen, ich bin wie ich bin und ich darf das auch sein. Basta. Ist doch eh schon schlimm, dass die meisten Frauen ab einem gewissen Alter sich nicht mehr Ärmellos unter die Menschheit trauen. Sorry, not sorry, hier schwimme ich mal wieder bewusst dagegen, à la jetzt erst recht! Immer diese krawallige Tina!🤭 Wir müssen dringend lernen, dass körperliche Veränderungen, im Alter, bei Krankheiten, bei Gewichts Ab- und Zunahme, etc. völlig normal sind und wir uns dafür nicht rechtfertigen oder verstecken müssen. Wir sind alle individuell gebaut und das ist doch auch gut so. Wir sind alle schön, wir müssen uns nur selbst lieben. Ich weiß, das ist eine alte Leier, aber man kann es gar nicht oft genug sagen und auch ich muss es immer wieder verinnerlichen.😉
Heute mein Hochsommerkleid💕mit Sandalen und meiner jetzigen absoluten Lieblingstasche💕und meinen liebsten Armreifen.💕
Outfitdetails: Kleid: Vivance via Lascana 2025; Sandale: Apple of Eden 2019; Hobo Oskan Tasche: Isabel Marant 2025; Ohrringe: Souvenir Gardasee (die Kinder waren noch klein) Armreifen: da-sempre 2025 ; Sonnenbrille: Patrizia Pepe 2015
Es ist schon tief in den meisten Menschen verwurzelt, zu verstecken, was wir nicht so an uns mögen. In mir auch. Deshalb kämpfe ich ständig diesen Kampf auch mit mir selbst. Soll ich schummeln, verstecken, oder nicht? Ausgeleierte Haut ist natürlich schon mein Thema und ich könnte meine ganze Energie und viel Geld darauf verwenden das verbessern zu wollen. Es gibt gute und fragwürdige Methoden. Doch lieber möchte ich meine Energie in mein Leben, meine Lieben und mein Umfeld investieren.
Thema verstecken, ja oder nein? Wer im Glashaus sitzt: Für den letzten Tunesienurlaub habe ich extra ein Tuch eingepackt, welches ich als Pareo tragen kann, am und im Pool. (Wieder der Kampf mit mir) Nachbarin Maria hatte sofort durchschaut, dass ich meine laxen Oberschenkel verstecke und meinte, dass ich das nicht unbedingt muss. Ich dachte hey sie hat recht! Wieso nicht zu einem 58 Jahre alten, nicht sportlichen Körper, nach 38 kg Gewichtsabnahme, ohne korrigierende Operationen stehen. Das bin ich! Selbstbewusstheit ist das mächtigste Accessoire.
Was meint ihr? Könnt ihr damit leben, dass ich Oberarme zeige und keine Shapeware trage? Oder denkt ihr jedes Mal, Himmel wieso trägt Tina keine Ärmel?! Ihr dürft die Aussage auch gern verweigern, bei solchen „Fangfragen“.🤭 Ich mache ja eh was ich will, ich kenne jetzt das mächtigste aller Accessoires.😅
Ist Shapekleidung tragen oder Photoshop schummeln?
Fast vergessen, natürlich interessiert mich auch, wie euch mein Sommerlook gefällt. Das Kleid ist luftig, sehr bequem und farbenfroh. Tadaaaa und die neue Hobo Tasche, welche ich euch am Dienstag im gelben Taschenbeutel schon gezeigt habe. Ich liebe sie!💕
Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende, herzlichst Tina