Dick sein - Ein Gastbeitrag

Ihr Lieben, der folgende Beitrag stammt von einer geschätzten Leserin ohne eigenen Blog. Es hätte den Kommentarrahmen wohl gesprengt. Deshalb die Idee eines Gastbeitrags von Sunni: 


tinaspinkfriday-by-priska
Fotorechte bei Priska

Wer dick ist, der ist auch …dumm, faul, undiszipliniert, reflektiert sich nicht, kümmert sich nicht um sein Äußeres…und ist einfach inakzeptabel

Gedanken zu einem Post und den Reaktionen darauf

Nachdenklich macht uns in den letzten Monaten ja vieles, auch manche Blogeinträge, Twitterstürme, Instagramselbstdarstellungen.
Mich persönlich hat Tinas Post über ihr Abnehmprogramm zum intensiven Nachdenken gebracht, denn es verdeutlich, insbesondere mit den Reaktionen darauf, wie wir uns und andere sehen, wie wir sie sehen wollen und sollen.
Die Grundtendenz aller Kommentare lautet im Prinzip, auch wenn nicht direkt so ausgedrückt: Wer schlank ist, ist: gesund, schön, fleißig, diszipliniert und überhaupt eigentlich toll.
Keiner sagt natürlich wörtlich: Wer dick ist, ist das Gegenteil. Das würde kaum einer öffentlich tun. Schaut man sich aber die Formulierungen einmal genauer an, so drücken sie eigentlich genau das aus.
Nun kann ich persönlich mich aus einer mehrfach betroffenen Sicht äußern und habe mir überlegt (und Tina gefragt, ob sie einen Gastbeitrag dazu mögen würde), dass man damit im Jahr 2020 eigentlich genau das Bild unterstützt, von dem wir uns doch alle (oder fast alle ( ) meinen emanzipiert zu haben. Äußerlichkeiten…
Im Allgemeinen schiebt man eine Sicht auf derlei Dinge ja gern männlichen Aussagen zu. Indirekt denkt aber FRAU wohl ganz genauso. Ist das schlimm? Nö, werden manche jetzt raunen oder es auch laut aussprechen. Gesundheit, Anerkennung, Durchsetzung, Erfolg…ist doch alles nur möglich, wenn man entsprechend aussieht, oder?
Vielleicht kann ich mit meinem nur kleinen Beispiel aushelfen, einmal darüber nachzudenken, welche Vorverurteilungsmechanismen in uns wirken.
By the way: Ich persönlich finde Tinas Weg gut, bewundere sie und hoffe, sie wird das lange durchhalten können. Aber der MENSCH Tina ist für mich völlig derselbe, ob er nun 20 kg leichter ist oder schwerer. Leider, muss ich das sagen, oder zum Glück. Denn ich finde eigentlich nichts schlimmer, verachtenswerter, als Menschen nach ihrem Äußeren zu bewerten.

Ich selbst habe eine sehr wankelmütige Gewichtskarriere hinter mir. Darauf bin ich nicht stolz, aber sie zeigt mir genau, was welche Situation bewirkt.
Als Kind war ich völlig normalgewichtig, eher etwas dünn, aber nie mollig – wie es so schön heißt und eigentlich Böses meint. Als sehr junge Frau und mitten im Studium wurde ich schwanger und nahm erheblich zu. Das Gewicht verschwand auch nicht etwa mit der Entbindung, wie ich immer leise gehofft hatte, es war da. Und es löste sich auch nicht im Ansatz auf, als ich wenige Monate später von einem zukünftigen Theologen geschieden (er wollte noch etwas vom LEBEN haben, Zitat) mit einem kranken, krippenunfähigen Kleinstkind vor meinem Staatsexamen stand. Dieses absolvierte ich dickhäutig – ja, genau so! - und fing an, unter erschwerten Bedingungen jeder Art zu arbeiten. Meine Schüler fanden mich nicht dick, ich mich schon, weil – siehe oben – ich nicht dem Schönheitsideal entsprach, also keine engen Hosen tragen konnte, kurze Röcke nur sehr bedingt…
Damals dachte ich nicht viel über mein Äußeres nach, ich hatte ganz andere Probleme. Die wurden nicht kleiner, als ich ein Jahr später heiratete, zu schnell, um Katastrophen abschätzen zu können, aber unter dem Aspekt, eine Wohnung zu bekommen, was in der damaligen DDR nur möglich war, wenn man verheiratet war.
Ich blieb also mollig, es störte keinen und ich bekam nach weiteren 7 Jahren ein 2. Kind. Diese Schwangerschaft brachte mich gewichtsmäßig an eine Grenze, ich überschritt ein dreistelliges Ergebnis. Es folgte ein Babyjahr zuhause mit zwei Kindern, einem Mann, dem kurz nach der Hochzeit eingefallen war, dass er ja noch 2 uneheliche Kinder hatte, für die er Unterhalt für 3 Jahre nachzuzahlen hatte. Ich entschied, neben meiner Babyzeit 3 Nebenjobs abends anzunehmen und strickte anschließend für andere Frauen schicke Pullover bis morgens um 2 Uhr, das brachte zusammen soviel ein, dass wir uns einen bescheidenen Urlaub und einen alten Trabi leisten konnten.
Irgendwann in dieser Zeit traf ich eine alte Bekannte, die mich fragte, wann es denn soweit wäre…Ich verstand die Frage erst nicht, ein paar Minuten später schossen mir die Tränen nur so aus den Augen, während ich den Kinderwagen steil bergan wuchtete. DER würde ich es zeigen, so nicht, nicht mit mir. (Achtung, Ehrgeiz!) Ich beschloss also: Ich werde dünn, sofort. Von da an aß ich 1,5 Jahre trockenes Brot, ab und an einen Apfel, wenn es gab, Tomaten und trank Kaffee. Dass ich fast genau zu dieser Zeit meine Berufstätigkeit wieder aufnahm, war mit Sternchen vor Augen unangenehm, aber unumgänglich. Ich nahm ab, ich passte in Hosen, man drehte sich nach mir um, ich war im FLOW. Schlussendlich landete ich bei 52 kg Abnahme, viel „Bewunderung“, einigen Kreislaufzusammenbrüchen und der Aussage meiner beiden Töchter viel, viel später: „Mutter, das war die schlimmste Zeit in unserem Leben, du warst unerträglich!“
Aber ich war schlank, ich trug nicht mehr Säcke in Größe 52/54, nein, ich wandelte in Größe 32/34 durch die Stadt und beschaute mich in jedem Schaufenster.
Etwa zu dieser Zeit waren die unehelichen Kinder abbezahlt und die Ehe krachte mit lautem Knall auseinander. Ich stand allein da, mit 2 Kindern, Beruf, weiterhin Nebenjobs und den Eltern am Ort, die zunehmend älter und auch anspruchsvoller, was Hilfen betraf, wurden.
Macht nichts, dachte ich mir, voller „Selbstdisziplin“, du schaffst einfach alles, wenn du nur willst, du schaffst auch das. Dass sich mein Gewicht von 54 kg auf 60 erhöht hatte, fiel weder mir noch anderen auf, bei 1,64 war das noch immer sehr schlank und für die Masse „gut ansehbar“.
In diese Zeit fallen der Anfang meiner Diabeteserkrankung ebenso wie die ersten Zeichen von Arthrose in den Knien, die jeder in unserer Familie hatte, auch meine sehr sportliche Großmutter, die erste weibliche Sportlehrerin überhaupt vor Ort.
2 Jahre später lernte ich meinen Mann kennen, wir beschlossen ein gemeinsames Leben, aber die ersten 18 Jahre eben berufs -und wohnsituationsbedingt an 2 Orten und nur am Wochenende und im Urlaub vereint.
Meine berufliche Tätigkeit erstreckte sich fast ausschließlich auf vormittags im Stehen, nachmittags und abends im Sitzen, meist bis 23 Uhr korrigieren, da ich nahezu nur die Klassen 11 und 12 in korrekturintensiven Fächern (D, Engl) unterrichtete. Dazu kamen Tätigkeiten an der HS als Dozentin für Fachenglisch und VHS sowie Nachhilfeunterricht, um alle Kosten, auch für die Ausbildungen der beiden Töchter in langen Studien zu schaffen. Disziplin in der Arbeit, im Haushalt und in der Planung aller Abläufe war meine Lieblingstätigkeit. Essen lief eher nebenbei, am WE in einem größeren Rahmen, da mein Mann ein sehr guter Esser und wunderbarer „Futterverwerter“ bis heute ist. Wir wanderten, machten Urlaube im Hochgebirge, fuhren an die See und schwammen stundenlang pro Tag. Ab und an merkte ich, dass meine Konfektionsgrößen sich der 46/48 näherten, das geht schneller, als manch einer denkt und braucht bei mir ca. 2200 kcal am Tag, trotz aller Mehrfachbelastung, und schon beginnt der leise, aber deutliche Anstieg.
Also, und in Anbetracht der Außenmeinung, wohlgemerkt nie von Schülern!, kamen so einige Einfälle: Diäten wie Kohlsuppe (7 kg weniger, 9 wieder drauf – Weight Watchers 11 kg weniger, 13 wieder drauf…und so weiter und so fort).
Dann schlug das Schicksal richtig zu, indem innerhalb eines Jahres beide Eltern an Krebs erkrankten und ich neben Beruf und Nebentätigkeiten ihre Versorgung auf allen Ebenen immer mehr übernahm, und zwar vorwiegend allein. Wer einen Gallengangskrebs bis zum letzten Atemzug und einem tagelangen Koma zuhause gepflegt hat, neben vollem Beruf, weiß, was das bedeutet. Jeder andere halte sich besser zurück. Dazu kam die Magenkrebserkrankung meines Vaters, der wohl nach dem Tod der Mutter dann 6 Wochen im KH lag, was aber mit sich brachte, dass ich an jedem Nachmittag 36 km fuhr, um ihn zu besuchen, weil ich es nicht aushielt, mir vorzustellen, wie er wartend am Fenster stehen würde. Das war die Zeit, in der ich immer! eine Tafel Schokolade im Auto liegen hatte und sie auch nahezu täglich aß, damit mir die Hände nicht so zitterten, sowohl beim Fahren als in der Schule, aber besonders nicht meinem alten, kranken Vater gegenüber.
Er starb am letzten Tag seines Rehaaufenthaltes, ich wog inzwischen 86 kg. Keiner fand das schlimm. In der Schule empfanden mich alle als besonders durchsetzungsfähig, sehr diszipliniert, äußerst fleißig, was übrigens keineswegs beliebt ist unter Kollegen. Inzwischen war mein Mann arbeitslos geworden, wir bauten das elterliche Haus um, ich versuchte trotz aller Belastungen etwas weniger zu arbeiten und trotzdem alles, auch mit der kleinen Rente meines Mannes im Griff zu behalten. Die Töchter wurden fertig mit ihren Studien, wobei beide immer auch nebenbei gearbeitet hatten, also sich nicht etwa auf Mutters Leistung ausruhen konnten und wollten.
Als endlich alles soweit fertig war und ich mich mit meinen Kilos auch gar nicht hässlich fühlte, wenn auch etwas zu schwer, kam…der Krebs meines Mannes von einem Tag zum anderen wie ein Blitz aus der Hölle. Metastasiert von der Hüfte bis zur Schädelbasis, Prognose noch ein halbes Jahr. Ich konnte mich kurzfristig entscheiden zwischen verrückt werden oder Mut machen und entschloß mich wild und ungestüm für die 2. Variante. Ich begleitete meinen Mann, da ich damals in Altersteilzeit gegangen war (als hätte mir das Schicksal das diktiert, nicht etwa meine bis heute anhaltende Liebe zu meinem Beruf!) in allen Behandlungsphasen, ich kochte und tue es bis heute, jeden Tag frisch. Es gibt für ihn, der weiterhin gern und durchaus auch viel isst, 5 Mahlzeiten am Tag (Frühstück, 2. Frühstück mit Proteindrink für den Muskelerhalt, Mittagessen, Kaffeetrinken plus Abendbrot), dazu soviel Abwechslung wie irgend möglich mit kleinen Ausflügen in die Umgebung, Theater, Konzert... Ich (70) fahre ihn (fast 83) zu jedem Arztbesuch, auch 360 km entfernt und über 3 Autobahnen, ich besorge Bücher, ich priorisiere seine Nöte, seine Befindlichkeiten und sein Leben, weil es mir das wert ist, weil er derjenige Mensch war, der mir und meinen Töchtern beistand, wann und wie er immer es konnte und weil er ein liebenswerter, anständiger Mensch ist, der das verdient.
Nebenbei schreibe ich Bücher, unterrichte per Fernunterricht meine Enkel seit Februar in Coronazeiten, korrigiere für Bekannte ihre Bachelor- und Master- sowie Doktorarbeiten.
Und ich wiege 118kg. Ja, und ich esse mit meinem Mann, weil er es sonst nicht tut. Nein, ich esse nicht, was er selbst verträgt, aber wer mit 2 200kcal zunimmt, der muss nicht viel essen. Und dann sagt man mir, es fehle mir an Selbstdisziplin oder Selfcare, diesem schönen NEUwort, das eigentlich bedeutet: Schau, wie du selbst am besten durchkommst, alles andere sollte dich nicht interessieren.
Vielleicht sollten wir uns abgewöhnen über andere zu urteilen. Uns ganz einfach bescheiden auf unser eigenes Leben konzentrieren. Ich bin mir sicher, es gibt bei jedem genug Baustellen. Einen Menschen wegen seines Äußeren zu verurteilen sagt alles über den Urteilenden, nichts über den Betroffenen.
Ich möchte schließen mit dem schönen Spruch, der etwas abgenutzt ist, aber immer wieder zutrifft: Erlaube dir kein Urteil bevor du nicht in meinen Schuhe gelaufen bist…
Allen einen freundlichen Gruß und das zum Abschied: Entscheidend ist nicht euer Gewicht, es ist euer Charakter.

 


24 Kommentare:

  1. Hm... wie das das mit Gastbeiträgen... ich darf kommentieren, oder? Ihr merke ich habe noch keine Erfahrung damit, ich tus einfach.
    Der letzte Satz ist wichtig und ich danke Dir hierfür Sunni. Ich spreche natürlich immer für mich, aber ich empfinde es so, dass es meinem Umfeld völlig egal ist was ich wiege. Beruflich und privat. Es war immer nur für mich ein Thema wenn etwas zu beschwerlich wurde. Wenn ich Einschränkungen dadurch habe. Dann habe ich es thematisiert und nicht Andere. Okay einen Orthopäden habe ich nicht gefragt. 😉
    Ich bin gespannt was meine Leser/innen dazu sagen, denn auch andere "Körperlichkeiten" werden gern mal zum Thema gemacht, sonst wäre das Thema Mobbing nicht so präsent. Das sind oft die ersten Eindrücke, bevor man die Person kennenlernt und womöglich darüber urteilt. Da liegt der Fehler. In der Anschauung und Vorurteilen wie Du sie hier beschreibst Sunni.
    Liebe Grüße Tina

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    1. Diesen Satz von Sunni unterschreibe ich: ich hätte es nicht besser ausdrücken können ♥ Ich persönlich finde Tinas Weg gut, bewundere sie und hoffe, sie wird das lange durchhalten können. Aber der MENSCH Tina ist für mich völlig derselbe, ob er nun 20 kg leichter ist oder schwerer.

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  2. Ah hä. Jetzt nicht im Ernst oder ?
    Ich habe gerade noch einmal die Kommentare auf Tina´s Post übers Abnehmen geschaut und kann in keinster Weise einen blöden Kommentar finden. Jeder zollt ihr Respekt für ihre Abnahme und ihr durchhalte Vermögen. Keiner wird anzüglich oder unterschwellig gemein. Ehrlich mich düngt Du möchtest Deinen Lebenslauf loswerden. Mein Tipp... Schreib einen Blog ;)

    Gerade wir Ü 40 Blogger, sind sehr weit davon entfernt blöde Bemerkungen die sich auf das Gewicht reduzieren los zu lassen. Ich kenne aber auch sonst keine Frau privat die das jenseits des mittleren Alters macht.

    Jede von uns muss was für sich tun. Der Stoffwechsel ändert sich. Ich kann Dir nur von mir berichten. Aber 2200 Kalorien stehen mir nicht zur Verfügung. 1387 oder so ähnlich. Und nun habe ich die Wahl esse ich mehr oder weniger. Mache ich Sport oder lasse ich das ?
    Ich denke Du wirst gleich gucken wer ich bin . Dann mach Dir aber auch die Mühe und guck oben in der Leiste in die Rubrik Sport. Ich kann auch nur für mich sprechen. Und Dir sagen von nichts kommt nichts. Würde ich meine 4 Buchstaben nicht in Bewegung halten, sähe ich ganz sicher anders aus. Seid 3,5 Jahren mache ich Intervallfasten. Und auch da muss ich auf die Kalorien achten. Also wie Du siehst , ist nicht alles so easy selbst wenn man schlank ist. Auch wenn man manches mal den Eindruck haben könnte. Eine normal gewichtige Frau wie ich muss ihre 4 Buchstaben zusammen kneifen. Ansonsten brauche ich neue Klamotten. Die einzige Unterstützung die ich habe.... meine Laktose Intoleranz .... die verbietet mir ganz viel ;)

    Ich weiß es nicht. Aber möchtest Du in meinen Schuhen laufen ?

    LG Heidi .... die Menschen grundsätzlich nicht auf ihr Gewicht reduziert

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  3. Ein toller Beitrag liebe Sunni, und ich kann wie Tina deinem letzen Absatz nur zustimmen. Ich finde es sowas von schlimm wenn gleich geurteilt und verurteilt wird. Das empfinde ich auch bei so vielen "angeblichen" Test und Aussagen wenn es heißt: das esse nicht-das macht krank-das verlängert das Leben. Es gibt überall so viele Beispiele das es nicht so ist, auch gerade von Sportlern die in jungen Jahren sterben.

    Klar, so manches Kilo kommt durch Ernährung, für den eigenen Körper, die falsche Verbrennung auf die Hüften, aber bitteschön...ist das Leben überhaupt noch lebenswert wenn man auf alles verzichten muss und nur noch Sport treiben muss. Sicherlich, für einige Menschen ist dies ihr Leben, ihre Erfüllung und auch das akzeptiere ich voll und ganz. Allerdings sollte und darf es jeder Mensch für sich entscheiden, und wer nur auf Äusserlichkeiten schaut der ist in meinen Augen absolut oberflächlich. Zudem kann man sich auch mit ein paar Kilos zuviel schön kleiden. Die Hauptsache ist man fühlt sich wohl, und das strahlt man dann ob dünn oder dicker auch aus.

    Von meinem Wohnort bzw. der Insel kann ich nur sagen das Männer Rundungen bei Frauen mögen, die Frauen bzw. auch junge Mädchen viel Selbstbewusstsein haben und sich manchmal so kleiden wo sich in Deutschland sofort umgedreht und gelästert würde. Hier nicht, der Mensch darin zählt.

    Ich habe übrigens auch ein paar Kilos mehr als noch vor Jahren und dabei habe ich allein durch meine Arbeit auf der Finca viel Bewegung. Weiß auch dass ich, wenn ich wieder richtig Sport treiben würde die Verbrennung besser wäre, aber mich dazu zwingen...ne, das mache ich nicht, denn gesundheitlich geht es mir soweit gut und ich bin auch noch immer sehr beweglich.

    Liebe Grüsse

    N☼va

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  4. Ein beeindruckender Post. Ich muss zugeben, mein erster Eindruck, von Menschen, die ich nicht kenne, richtet sich nach dem Äußeren. Und der kann recht gnadenlos ausfallen. Manchmal habe ich aber Gelegenheit, diese Menschen kennen zu lernen, mit ihnen zu kommunizieren, und dann kann das Pendel ganz und gar in die andere Richtung ausschlagen, auch bei Menschen, die mir auf den ersten Blick sympatisch waren, und auch bei Menschen, die nach allen gängigen Klischees, von denen ich auch nicht frei bin, als schön gelten.
    Mit Gewicht habe ich persönlich genau das gegenteilige Problem, da mir essen nicht viel bedeutet, und auch gar nicht esse, wenn ich gerade mit irgendwas beschäftigt bin. Die von Dir beschriebenen Sterne kenne ich gut.
    Ich wünsche Dir alles Gute, pass auf Dich auf, und bleib gesund.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  5. Liebe Sunni, Du hast ein bewegtes Leben mit derben Schicksalschlägen hinter Dir. Das möchte man selbst so nicht erleben. Ich habe meinen Vater durch Krebs verloren und weiß, was das bedeutet und weiß worüber ich spreche.
    Meine Meinung über einen Menschen bilde ich mir nicht nach seinem Gewicht und seinem Aussehen, sondern nach dem Bild , daß ich nach eigenem Erleben und durch Gespräche mir gemacht habe. Und jetzt kommt das ABER: (Fast) jede Gewichtszu- und -abnahme geht über das Essen. Und Essen oder Nicht-Essen bedeutet Disziplin. Das ist eben so.
    Auf jeden Fall wünsche ich Dir alles Gute und viel Kraft, um dein Leben - auch für deinen Mann - im Griff zu behalten.
    Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden.
    Beste Grüße
    Susan

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  6. Aus genau diesem Grund habe ich Tinas Beitrag dazu nicht kommentiert. Ich denke, dass es für die Gesundheit gut ist, dass Tina abnimmt - mit der Person macht das nichts. Alle applaudieren über Gewichtsabnahmen. Bei Zunahmen schreibt aber keiner waa dazu.

    Ich habe dazu selbst mal einen Beitrag geschrieben, warum "Hast Du abgenommen?" kein Kompliment für mich ist. Das sehe ich bis heute so und bin sehr vorsichtig dabei, das Gewicht anderer Menschen zu kommentieren.

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  7. Gastbeiträge sind relativ selten in den Blogs anderer, ich ziehe meinen Hut vor dem Mut von Sunni sich zu äußern und ihn einzustellen.
    hervorragend ge/beschrieben, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, den Mut hat bestimmt nicht jeder, denn Ehrlichkit in den Lebensbiographien anderer findet man nicht immer, meist ist geschönt was sich nicht so angenehm liest.
    Einen anderen Menschen nach reinen Äußerlichkeiten zu beurteilen ja geradezu abzuurteilen ist arrogant und unfair, zeugt meist von Neid /worauf auch immer und von reiner schnellen Oberflächlichkeit, man sollte sich davor hüten denn es wirft kein gutes Licht auf einen selbst wenn man sich über andere " erhebt".
    Jeder ist fasettenreich, besteht nicht aus nur guten Eigenschaften,die bewundernswert sind...jeder hat Schwächen und Stärken des Charakters und braucht Zeit seinen eigenen Weg zu finden.
    mangelnde Disziplin dafür verantwortlich zu machen wie man aussieht?! - ein No go!
    Krankheiten - schicksalsschläge - Stoffwechselstörungen, Anlagen die man in sich trägt - es gibt tausend Gründe warum was wird was man mal nicht war, das zu beurteilen steht niemandem zu.
    steinige Wege des Lebens zu beschreiben ist mutig und ruft bei mir Hochachtung hervor.
    Komischerweise findet man aber im Netz auf Blogs genügend Schreiber die sich nicht scheuen sich über ihre Erfolge zu brüsten, über Operationen und faltenbehandlungen zu schreiben und sich trauen wie Tante Sommer früher in Zeitschriften Ratschläge zu geben wie man es besser machen soll.
    da kommt nie ein Kommentar...zumindest sehe ich keinen.
    das Gewicht anderer zu kommentieren weil sie angeblich zu dick sind ohne ihren Lebensweg zu kennen, finde ich -
    völlig daneben, es geht nämlich niemanden was an.
    danke für diesen Beitrag...
    und danke dir liebe Tina dass du sunni die Gelegenheit gabst ihn einzustellen.
    herzlichst ein Gruß an euch beide.
    angel

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  8. Ich kann mich Ines nur anschließen. Da ich Tina persönlich kennenlernen durfte ist mir in der letzten Zeit schon aufgefallen, dass sie sich selbst um ihr Gewicht Sorgen und die Gesundheit macht. Mit dem Menschen macht das nichts.

    Insofern hat jeder selbst seine Last zu tragen und jeder geht anders damit um.Hinzu kommt, dass sich der Körper grundsätzlich im Alter verändert. Das ist auch immer wieder Thema in meinem Blog.

    Liebe Grüße Sabine

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  9. Danke erst einmal für diesen einfühlsamen, ehrlichen und emotionalen Beitrag und für die tollen, so auf den Punkt gebrachten, Worte.
    Sehr schön geschrieben, du konntest deine Emotionen gut mit dem Text transportieren.
    Eine Person nach ihrem Aussehen zu beurteilen, ist für mich völlig inakzeptabel, und dazu gehört für mich nicht nur die Figur, ob die Person dünn oder dick, groß oder klein ist, sondern auch die Hautfarbe, die Nationalität, Geschlechtsorientierung, Glaube, die Art des Anziehens oder die vielen Beauty- OPs, die jemand durchführen möchte. Nichts davon ist mir wichtig, jeder hat das Recht zu sein wie er will, solange es anderen nicht schadet.
    Ich wünsche dir, Sunni, viel Kraft und Glück auf dem weiteren Lebensweg.
    Liebe Grüße,
    Claudia

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  10. Ich versteh die Diskussion nicht so recht.....Warum soll ich jemand keine Anerkennung zollen für etwas,das er sich sehnlichst wünscht und er/sie endlich Erfolg damit hat. Ganz abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt. Ich Freu mich doch, wenn es jemand besser geht, mit ihm ? Da ich selber Übergewicht habe, weiss ich wie schwer es ist, ein paar Kilo zu verlieren.

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    1. Genau das habe ich doch formuliert. Und dazu eben auch gezeigt, dass nicht immer und unter entsprechenden Umständen eben dieses Ziel, wenn auch oft anvisiert, möglich ist und man dafür nicht verurteilen sollte. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn man nochmal genau liest, findet man mehrere Stellen, die Tinas Weg unterstreichen. Eben und genau für sie. Das bedeutet doch aber nicht, dass man einen gegenteiligen Entwicklungsweg negiert, ablehnt oder gar als "unschicklich, nicht genügend ehrgeizig, nicht zielstrebig" wertet. Um diese Sicht ging es, um gar nichts anderes (auch nicht um eine besondere Selbstdarstellung oder die Empfehlung, lieber ein Blog zu schreiben :-) ). Dass ich dazu mein in vielen Fällen und 70 Jahren so oft Erlebtes heranziehe, ist logisch. Über andere würde ich nie urteilen wollen.Und ja, ich würde genauso gern weniger wiegen (und habe das ja auch, siehe Text), nicht einer vermeintlichen Schönheit oder Akzeptanz wegen, sondern weil mir vieles leichter fiele. Aber da ich meine Kraft auf anderem Gebiet weitaus dringender brauche, muss ich einsehen, dass es eben nicht geht. FÜR MICH. Und da wollte ich die unterschiedlichen Situationen klar machen. Ich hoffe, dass mir das gelungen ist. Dir noch einen guten Tag!

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    2. Hallo Sunni
      Der Tipp mit dem Blog schreiben war wirklich nett gemeint. Die Reichweite ist sehr groß, zumal es viele gibt die genau wie Du einiges an Gewicht zu tragen haben. Sich austauschen, gegenseitig helfen stützen, Jammern , lachen ...all das geht dort wunderbar.
      Das Du Deine ganze Lebensgeschichte erzählst , und dann detailliert aufschreibst und veröffentlichst ist für mich sehr ungewöhnlich. Ich kenne tatsächlich nur einige wenige Bloggerinnen die das sehr ähnlich machen.
      So viel privates zu veröffentlichen ist nicht meins. Da ich jetzt wirklich viele Blogg´s lese, empfinde ich es als sehr seltsam so viele Details aus einem völlig fremden Leben erzählt zu bekommen. Von daher habe ich nur geschrieben wie ich es empfinde. Und ja Du kannst schreiben was, wo und wann Du willst.
      Und wirklich jede Person die ich kenne die ein gewisses Alter erreicht hat, nimmt die eigene Geschichte her und erzählt. Aber nur sehr sehr wenige tun es so im Detail. Grundsätzlich soll das jeder so machen wie er möchte. Mir ist es halt aufgefallen.
      Und wenn Du Dich ein bisschen durch die Kommentare liest wirst Du genau das was ich geschrieben habe, nirgendwo anders zu lesen bekommen. Denn im Bloggerland ist man vornehm zurück haltend. Außer ich ... ich stehe meistens Knie tief im Fettnäpfchen. Was aber grundsätzlich kein Problem ist, weil ich Gummistiefel trage ....*gg.
      Und in diesem Sinne wünsche ich Dir noch viele glückliche und zufrieden Jahre .
      LG Heidi die wirklich kein bisschen boshaft oder blöd verstanden werden wollte.

      PS... vielleicht schreibst Du wirklich irgendwann mal einen Blog oder ein Buch was genau Deine Gedanken wieder gibt. Warum nicht ?

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    3. Danke! Ich bin vielleicht nicht "fein und zurückhaltend" genug. :-))) In meinen fast 40 Dienstjahren und auch meist im Privaten habe ich mit einem ehrlichen Wort immer viel erreicht. Darum dachte ich, dass ein eigenes und genaueres Beispiel vielleicht auch zum Nachdenken bringt über vieles, nicht etwa über Tinas Weg. Wenn du meinen Namen googelst, siehst du, dass ich seit langem schreibe, sowohl Fachbücher als auch Privates. Nur meine ganz eigene Geschichte fand ich nie so interessant, um sie auszubreiten. Als ich Tinas Post lesen konnte, fielen mir sofort die eigenen Erfahrungen ein. Und ich dachte einfach: Mag doch sein, dass viele einfach die gleichen Erfahrungen gemacht haben, sie aber nie aussprechen würden...Ich habe mich mit Tina ausführlich abgestimmt, sonst hätte ich nie so offen geschrieben. Mag es dem einen oder anderen auf vielen Gebieten, bei weitem eben nicht nur dem Gewicht, eine Hilfe sein, zu sehen, was man tragen und auch ertragen kann.Alles Gute, Sunni

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  11. So nun ich....
    Ich habe den Post schon heute morgen gelesen und war zunächst etwas irritiert weil ich nicht so recht wusste, was Du liebe Sunni uns damit sagen möchtest. War einfach zu früh so um 5.00 Uhr.... Heute Mittag in der Pause habe ich ihn dann noch einmal gelesen und dachte mir: Da ist eine Frau die auch ihr Leben lang versucht hat einem Ideal zu entsprechen - was andere von Ihr erwartet haben - das ging aber in die Hose und wie die Äußerung Deiner Kinder: „Mutter, das war die schlimmste Zeit in unserem Leben, du warst unerträglich!“ wieder spiegelt. Ein hoher Preis im Nachhinein....Ich habe auch viele Schicksalsschläge hinter mir und Essen war immer mein Trost - andere können nichts Essen und ich brauchte meine Schokolade/Kuchen und Co - es gab mir Kraft so wie Dir Das war die Zeit, in der ich immer! eine Tafel Schokolade im Auto liegen hatte und sie auch nahezu täglich aß, damit mir die Hände nicht so zitterten, sowohl beim Fahren als in der Schule, aber besonders nicht meinem alten, kranken Vater gegenüber. Ich habe mich sehr viel mit emotionalen Essen befasst und ich weiß heute das es Momente gibt wo einem Essen Halt geben kann (wenn man zu diesem Personenkreis gehört) Wenn man so wie Du viele emotionale Baustellen hat, sucht man für sich den leichteren Weg und du schreibst ja selbst Ich konnte mich kurzfristig entscheiden zwischen verrückt werden oder Mut machen und entschloß mich wild und ungestüm für die 2. Variante. und außerdem schaffst du trotz Deiner emotionalen Schieflage etwas ganz besonderes ==> ich kochte und tue es bis heute, jeden Tag frisch das schaffen andere oft nicht! Etwas anderes finde ich auch super: Nebenbei schreibe ich Bücher, unterrichte per Fernunterricht meine Enkel seit Februar in Coronazeiten, korrigiere für Bekannte ihre Bachelor- und Master- sowie Doktorarbeiten. Das finde ich toll von Dir und es lenkt Dich auch etwas ab. Das Du in einem Nebensatz erwähnst das Du 118kg wiegst - ist sowas von uninteressant - interessant ist die Person die es schreibt und das bist DU Ich lese aus jedem einzelnen Satz heraus, dass das Körpergewicht nebensächlich ist - wenn das Leben woanders tobt und seine Ressourcen fordert. Es gibt auch die neue Bewegung " #bodypositivity" und "#selflove" auch hier muss jeder für sich selbst entscheiden - niemand soll sich verstecken müssen! Jetzt zu mir: Ich finde es toll was Tina schafft - denn auch ich zähle und es tut sich nichts - man hat mir mal gesagt ich würde mich im Kreis drehen und das stimmt bedingt - mittlerweile ist es so, das ich meine 110 kg versuche zu akzeptieren. Meine Werte sind in Ordnung - meine Frauenärztin sagte das ich ein Kampf gegen Windmühlen kämpfe - es ist ein Stück weit Veranlagung - die Wechseljahre machen auch ein Teil davon aus und ich kann mich nicht zum Sport aufraffen - was meine einzige reale Chance wäre mein Gewicht zu reduzieren. Ich führe schon seit Jahren ein Tagebuch und habe es schon Ärzten und Ernährungsberatern vorgelegt und es gab immer nur minimale Einwände. Die versuche ich dann abzuändern und tappe dann in eine andere Falle. Ich will auch nicht für andere abnehmen und ich wurde auch nie wegen meinem Gewicht angemacht - man mag mich als Person und das ändert sich auch nicht wenn ich 20kg weniger habe (psst hatte ich schon mal) Es sind meine Charaktereigenschaften die wichtiger sind als die Zahl auf der Waage - für andere - für mich ist es noch ein Kampf das so zu akzeptieren, aber wenn ich die letzten Jahre zurückdenke: "habe ich schon viel gelernt!" Uns ganz einfach bescheiden auf unser eigenes Leben konzentrieren. da stimme ich dir voll und ganz zu! und Entscheidend ist nicht euer Gewicht, es ist euer Charakter. das stimmt ebenso! Das sollten sich manche jeden Morgen sagen! Ich danke Dir für deinen offenen Beitrag und ich danke Tina das sie Dir das ermöglicht hat ♥

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  12. Deine Geschichte ist beeindruckend und erschütternd zugleich. So viele Schicksalsschläge muss man erstmal aushalten. Hut ab, dass du das alles überstanden hast und noch überstehst.

    Natürlich zählt der Charakter und der Mensch ist der Mensch, der er ist. Egal, wie schwer er ist. Aber ich fürchte, viele von uns, ich eingeschlossen, können sich nicht komplett lösen von dem, was wir mehr als 40 oder 50 oder 60 Jahre erlebt haben, nämlich die Gleichung: attraktiv = schlank und jung. Sich davon wirklich freizumachen, das wird vermutlich noch Generationen dauern, egal wie oft wir den Hashtag #bodypositivity lesen. Vielleicht irre ich mich da auch und allen anderen fällt das leichter.

    Ich finde es klasse, dass Tina den Absprung aus ihren Gewichtsproblemen geschafft hat. Ich glaube, ich weiß, wie sie sich gefühlt hat. Ich habe mich mal genauso gefühlt, das Gewicht hat mich unglaublich fertig gemacht. Als ich keinen Kilometer mehr gehen konnte, ohne zu Boden zu gehen, habe ich reduziert. Seitdem geht es mir so viel besser. Und genau deshalb bekommt sie von mir Applaus.

    So wie jeder, der sich mit seinem Gewicht wohl fühlt, von mir Applaus bekommt. Genauso wie jeder, der mit sich mit seinem Leben wohl fühlt. Oder mit seinem Alter. Aber wer das nicht tut, der soll das eben auch ändern dürfen, ohne dass man ihn verdächtigt, einem Schönheitswahn erlegen zu sein.
    Liebe Grüße
    Fran

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  13. Ich finde Deine Geschichte, liebe Sunni, ebenfalls erschütternd und beeindruckend, Hut ab vor dem, was Du alles so erlebt und geschafft hast! Dass man in solchen schlimmen Zeiten zu irgendwas greift, was einem eigentlich nicht gut tut, ist für mich völlig verständlich und überhaupt kein bisschen verwerflich. In solchen Zeiten greifen die einen vielleicht vermehrt zur Schokolade, die anderen zum Prosecco, die nächsten rauchen Kette, andere gehen Shoppen, andere essen gar nix, was weiß ich, Du verstehst schon. Da ich selbst zu sowas tendiere, und es auch menschlich und normal finde, kann ich es total nachvollziehen. Nur hat es nicht unbedingt etwas mit Übergewicht zu tun. Das eine sind Schicksalsschläge, das andere ist Kompensation. Nicht jeder Mensch würde zunehmen, wenn er seinem Partner zuliebe mehr essen würde, oder mehr Stress hätte etc. Daher sehe ich hier nicht unbedingt einen Zusammenhang - und was ich schon gar nicht sehe, ist eine Verbindung zu Tina's Abnehmgeschichte. Ich glaub, ich seh's ähnlich wie Heidi: die Kommentare zu Tina waren allesamt wohlwollend, und zwar, weil sie selbst ja abnehmen wollte! Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden in Bloghausen gibt, der Tina vorher wegen ihres Gewichts beurteilt hätte, aber vielleicht bin ich zu naiv. Ich arbeite mit Kindern, davon sind in den letzten Jahren immer mehr übergewichtig - und Ja, ich glaube, das ist für deren Gesundheit von großem Nachteil. Ich war selbst ein moppeliges Kind und weiß, man hat immer zu kämpfen.
    Aber ich stimme Dir völlig zu, Menschen werden nach ihrem Äußeren beurteilt, und manche sind da recht biestig: Eine Freundin von mir hat vor Jahren 45 (!!!) Kilo abgenommen, anfangs sagten alle: Wow, Respekt, aber je dünner sie wurde (und je mehr sie sich den Bekannten "anglich", desto öfter hörte sie: ach, jetzt reicht's aber mal... willst Du etwa noch mehr abnehmen? Da kommt nämlich noch was anderes zum Tragen: Neid und Eifersucht. Ist auch menschlich. Sorry, ich könnte darüber auch Romane schreiben, vielleicht kommt nicht so raus, was ich Dir eigentlich sagen möchte, aber die Essenz ist: egal, was Menschen tun, um zu kompensieren, ich wär wirklich die Letzte, die dafür kein Verständnis hätte. und sich zu rechtfertigen, dass jemand dicker, dünner, faltiger oder sonst was ist als andere, braucht bei mir auch niemand. Also nicht erklären: ich bin so dick, weil... denn da diskriminiert man sich auch selbst, irgendwie.
    Liebe Grüße Maren

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  14. Liebe Sunni, danke für Deine Offenheit. Ich finde, was Du in Deinem Leben alles gestemmt hast und weiterhin stemmst, ist beeindruckend - und ich bin überzeugt davon, dass auch in Deinem Fall, Dein Gewicht für diejenigen, die Du liebst, keine Rolle spielt. Ansonsten ist es auch hier so einfach, über jemanden die Lanze zu brechen, wenn man selbst nicht in der Person drinsteckt. Von ganzem Herzen alles Liebe von Rena

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  15. Da ich euch Beide kenne, fühle ich mich irgendwie befangen, zu mehr oder weniger Gewicht was zu schreiben. Für mich ist an euch Beiden so viel mehr von Gewicht, dass ihr in Herz und Hirn einfach sehr (mit-)menschlich seid und nur zu gut wisst, was einem das Leben so abverlangt und man nicht alles selber in der Hand hat. Ich bin mir auch sicher, dass wenn ihr es könnt, ihr eingreift und etwas verändert, alles zu seiner Zeit.
    Ich habe lange, lange schon in meinem Leben gedacht: Hauptsache die Seele ist gesund ( und dazu gehört für mich sehr viel, auch beispielsweise nicht in Bösartigkeit zu verfallen oder Hochmut & Besserwisserei ). Gerade in diesen merkwürdigen Zeiten merke ich an mir, dass das ganz schön hilfreich sein kann.
    Dazu gehört auch, dass frau spüren kann, was Mitmenschen gerade brauchen. Und das könnt ihr Beide, und ich habe davon schon "profitiert". Deshalb darf ich jetzt wohl auch mal, in Blogs sonst eher unüblich, sagen: Ich schätze euch sehr!
    Herzlich
    Astrid

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    1. ❤️ Ihr seid echt die besten Leserinnen und virtuellen Freundinnen der Welt! ❤️

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    2. Dank an alle, die ihre Gedanken hier gelassen haben! Ich bin froh, dass es euch da draußen gibt. Jeden Tag. Bleibt gesund, soweit es irgend geht. Alles andere lässt sich richten, immer letztlich. Von ganzem Herzen, Sunni

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  16. Vielen Dank für Deinen Beitrag hier, Sunni. Er unterstreicht nur, das was ich mir zwischenzeitlich jeden Tag mehrfach denke. Bzw. worauf ich mich besinne. Nämlich auf das was einzig zählt. Die Gesundheit.
    Ehrgeizig war ich noch nie besonders. Dafür konnte ich mich schon immer von Herzen darüber freuen, was mir da Leben geschenkt hat. Und ich hatte bisher ein gutes Leben.In allen Belangen und Bereichen. Wenn es mir mal schlecht ging, ging es mit dem Gewicht runter. Wenn es mir gut geh, geht es wieder rauf.
    Letztlich glaub ich kann der Körper lange, stressige Perioden nur überstehen, wenn er isst. Und dann ist man eben mal mehr. Wer in stressigen Zeiten dünner wird, hat immer weniger und weniger Energie zur Verfügung.
    Trotzdem bin ich schon der Ansicht, wenn alles gut läuft kann man versuchen auf ein gesundes Gewicht zu kommen. So wie Tina es macht. Mir tut das Corona-Homeoffice nicht gut. Denn ich habe viel weniger Bewegung, dafür mehr Arebeit und Stress.
    Manche Klamotten kneifen, ich habe einen kleinen Bauch, der stört mich bei der Gymnastik. Das ist nicht schlimm. Aber im Moment nicht zu ändern. Denn essen, leben und genießen möchte ich dann doch.
    Ich war übrigens noch nie dünn. War auch noch nie mein Bestreben.Ich war zwar schon schlanker und auch mal mehr. Aber meistens waren es dann Änderungen in der Lebensstituation, die einen Gewichtsverlust ausgelöst haben.
    Und ja. Für jemand der keine anderen Probleme als sein Äußeres und sein Gewicht hat, ist das tatsächlich eine Frage der "Disziplin". Wenn an dafür Energie hat: schön. Wenn nich, dann eben nicht.
    BG Sunny

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  17. Respekt, wie offen du darüber spricht. Ich finde nicht, dass wir alle Gr. 32-34 tragen müssen, da wären wir alle wie Puppen im Schaufenster. Natürlich, der Körper verändert sich, mit den Jahren kommen auch paar Kilos. Für mich ist der Wohlfühlfaktor und Gesundheit das wichtigste! Mein Mann hat auch drastisch abgenommen, nachdem seine Mutter nur wegen Bauchbruch 6 Monate in Krankenhaus lag. Da sie eine dicke Fettschicht am Bauch hat, konnte die Wunde nicht heilen und bleibt bis heute offen. Natürlich wäre der Heilungsprozess schneller vorangegangen wenn die Fettschicht dünner wäre, entfernen ging auch nicht denn das wäre schon Schönheitschirurgie und somit nicht für den Patienten "inclusive". Jeder soll auf eignen Körper und seine Möglichkeiten hören, dann wird man auch zufrieden mit sich selbst. Liebe Grüße!

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Worauf wartet ihr, kommuniziert mit mir ♥
herzlichst Tina