Los Haitises - Dominikanische Republik

Von der ersten Etappe unseres ganztätigen Ausflugs dem Montana Redonda habe ich euch berichtet. Im kurzen Film seid ihr mit uns den Berg hochgeholpert. 

 

Königsseeschwalbe in Los Haitises

Den Berg sind wir im Truck wieder heruntergeholpert und in unseren kleinen Reisebus umgestiegen. Weiter ging es durch Miches und viele andere eher untouristische Dörfer Richtung Nationalpark Los Haitises. Die Strassen sind schlecht und auch oft unbefestigt, wenn man die wirklich gute Autobahn verlässt. Das Holpern störte mich überhaupt nicht, ich war vom Dorfleben abgelenkt. Meine Nase klebte wieder buchstäblich an der Busscheibe fest. Dazu hörte ich die vielen Infos unseres Reiseleiters.

Pferde und Esel sind hier Nutztiere. Ich habe auch Menschen zum Supermarkt reiten sehen.

 

Der Nationalpark Los Haitises wurde 1976 eingerichtet und ist mit seinen 1600 km² sicher einer der schönsten Flecken, die man sich auf der Dominikanischen Republik ansehen kann. Er zählt zu den noch weitgehend unberührten tropischen Regenwäldern der Karibik und ist nur vom Wasser aus zu erreichen. Los Haitises, was in der Sprache der Taíno „Berglandschaft“ bedeutet,  diente im Film „Jurassic Park“ als natürliche Filmkulisse. Es wird als regenreichstes Gebiet der Dominikanischen Republik bezeichnet und das Regenwasser dringt in das wasserdurchlässige Kalkgestein ein und sammelt sich im Grund des wasserundurchlässigen Vulkangesteines. So entstehen unterirdische Flüsse, sowie ganze Seen (Karstseen). Die bewachsenen Hügel sind von vielen kleinen, bunten Palmenarten und strauchartigen Gewächsen übersät. An den Seiten hängen Wurzeln, wie Lianen auf der Suche nach Wasser, nach unten. Zwischen den Hügeln findet man ursprünglichen Regenwald auch mit hohen Palmen und Baumarten wie zum Beispiel Mahagoni und viele verschiedene Orchideen und Bromelien.

Hach das wollte ich auf jeden Fall alles sehen. Dichter Mangrovenwald, Mogotes, die Kalksteinhöhle mit Petroglyphen der Tainos, der Ureinwohner der dominikanischen Republik, die Cueva de la Linea. Tiere sind hier hauptsächlich Vögel zu beobachten. 110 Vogelarten, darunter auch seltene wie der Smaragdkolibri und Haiti-Bussarde. Ich war gespannt auf die Fregattvögel, in einer TV Doku hatte ich sie mal gesehen, mit dem aufblasbaren roten Kehlsack. Leider habe ich hier bei den Fregattvögeln keine roten Kehlsäcke gesehen. Ups Spoiler. 😁

Na also jetzt wisst ihr was uns in etwa bei dieser Etappe erwartete. Die letzten Kilometer bis zum Nationalpark Eingang „Caño Hondo“ sind unbefestigte Straße. Dort stiegen wir in ein Boot um und los ging es durch einen schönen dichten Mangrovenwald. Überall gab es Vögel zu entdecken und außer dem Bootsmotor hörte man hier fast nichts, außer Vögel. Ich frage mich weshalb man hier nicht elektrisch fährt?

 

Als wir aus dem Mangrovenwald rausschipperten konnte ich die ersten Felsformationen sehen. Wow das sah toll aus!

 

Irgendwie wirkte dieser Ort mystisch. Das musste am Wetter liegen...

Dann.... ihr wisst noch die regenreichste Region der Insel und Regenwald und so.... fing es an zu regnen! Nein es schüttete! Wir wurden klitschnass auf unserem Boot.😅

Ruck Zuck fing es an zu regnen und wir wurden klitschnass

So fuhren wir zügiger zur Anlegestelle bei der Höhle de la Linea, welche ihren Namen der Eisenbahnlinie aus dem 18. Jahrhundert verdankt, die einst Bananen und Reis durch dieses Gebiet transportierte.  In dieser Höhle sind zahlreiche Malereien aus der Zeit der Ureinwohner der Insel zu finden.

Fregattvogel

Den Nationalpark könnt ihr nur mit geführten Touren besichtigen. Es gibt natürlich auch private Führungen mit kleinen Booten. Was bisher nicht gelang ist die Umstellung auf Elektroboote. Das hat mich sofort gewundert als ich die großen Schiffsmotoren sah. Allerdings ist nur ein winzig kleiner Teil von Los Haitises überhaupt für Touristen zugänglich. 

Soll ich euch was verraten? Ich hatte nicht das Gefühl dass wir die Vögel beobachten, sondern die Vögel haben uns beäugt.😂 

Tatsächlich fand ich es dort sehr interessant und kurzweilig und - wisst ihr noch - exxxottisch - und hätte locker doppelt soviel Zeit dort verbringen können als wir hatten. Aber tatsächlich knurrte uns mittlerweile ganz schön der Magen und es wurde Zeit für die dritte und letzte Etappe. Ihr könnt es euch denken, davon berichte ich ein anderes Mal.

Individualreisende könnten in der Nähe übernachten um sich genauer hier umzuschauen. Das wäre tatsächlich meine Empfehlung. Hierfür würde ich das Domincan Tree House Village wählen. Übernachten im Einklang mit der Natur. Das gefällt mir.

Ich wünsche euch einen wunderschönen Dienstag, herzlichst Tina