Bauchfrei! #RocktheCrop

Ich kenne es schon seit meiner Kindheit, das verdecken und verstecken von Körperteilen. Das mich nicht so akzeptieren, wie ich bin. Hässlich fand ich mich nicht, nein, aber ich habe ... wohl Segelohren!? Also nicht wie Dumbo, der süße Elefant, aber ganz leicht, wenn ich meine Haare zum Zopf binde....dachte ich zumindest als Kind. Denn andere Kinder nannten mich Segelohr, Eierkopf und Glubschauge. (schreibt man das so?). Ja Kinder tun sowas und Kinder glauben das dann auch. Auf Fotos habe ich immer meine Augen etwas zugekniffen, weil ich dachte, ich sehe sonst aus wie Heino, den ich wirklich super uncool fand. Dass das bescheuert aussah, brauche ich euch sicher nicht zu sagen.😁 Na richtig belastet hat mich das nicht wirklich, darauf will ich auch gar nicht raus. Ich hatte viele Freunde*innen und eine unbelastete Kindheit.

 

 

Dann kam die Zeit, nach der Pubertät, da dachte ich dann immer ich sei zu dick. Ich bekam Kurven und breitere Hüften. Wieder was zum Verstecken. Schreck lass nach! Später dann wusste ich meine Kurven zu schätzen, aber da ich nicht in Größe 34 passte, musste ich ja zu dick sein. Eigentlich eine Fehleinschätzung, meine Hüfte war einfach eine 38/40 bei normalem Gewicht. Aber sag das mal einer 19-Jährigen. Die glaubt das nicht. Und das ist schlimm, denn entweder wird kaschiert und gejammert was das Zeug hält oder Diäten gemacht, die nicht immer die gesündesten sind.

Sich einfach akzeptieren

Heute, mit  55 und deutlichem Übergewicht, habe ich ein gutes Selbstbewusstsein und trage wirklich, was ich möchte. Ärmellos, kurze Hosen, Ausschnitt, Kleider, die nicht vorteilhaft sind, halt einfach auf was ich Lust habe. Ich verstecke keine Arme, Beine, Ohren oder sonstige Körpergegebenheiten. Gebe aber zu, mich öfter mal unwohl zu fühlen, wegen der Leute!  Echt jetzt?! Das ist doch eigentlich völlig widersprüchlich. Schließlich zeige ich mich auch noch im Internet! Ehrlich, wie doof ist das denn eigentlich? Fragt nicht, wie ich mich manchmal anstelle, wenn jemand beim Shooting zuschaut.

Die Problemzone ist eigentlich der Kopf!

Ihr wisst noch das Bademoden Shopping?! Kein Thema, ich kauf mir etwas, das ich mag, dann fühle ich mich wohl, war die Devise und das hat gut geklappt. Ihr wisst das schon. Aaaaber da war auch Mama: Oje ihr wollt in ein großes Resort, also da wo auch andere Menschen zu finden sind.... Ja Mama wollen wir. Mama schämt sich im Badeanzug, (im Kleid, in Hosen, in Shirts etc.) denn in solchen Resorts sitzen doch immer die Leute, um über Andere herzuziehen. Jetzt wo sie so faltig und alt ist.... ich sage euch ich habe die Augen verdreht, durchatmen! Wann hört das auf, dachte ich. Wann trägt man einfach mal mit Stolz und Selbstbewusstsein, was man möchte und denkt nicht immer daran, was andere Leute davon halten mögen?! Das ist doch unnötig das Modeleben - und überhaupt das Leben schwer gemacht. Immer diese selbst gebastelten Beschränkungen im Kopf! Ich bin zu alt, jung, dick, dünn, faltig!

Dann sind wir damals im Juni 2021 gereist. In die Karibik. Auf eine Insel mit temperamentvollen, lebensfreudigen Menschen. Menschen, die immer Lust auf ein Tänzchen haben, wenn es sich grade anbietet. Und das tut es sich oft. Und Menschen, die sich offensichtlich keinen Kopf um ihre Arme oder den Po machen. Bauch? Jaaa der ist da und der wird betont! Gleich mal ein Cut-Out, genau am Bauch! Es sah super aus! Basta. Weil die Ausstrahlung einer Frau, die sich selbst schätzt, einfach umwerfend ist. Egal wie dick, dünn oder sonstwas sie ist.

Aber wirklich niemand hat da kaschiert und versteckt. Und die Frauen hatten eine wunderbare, lebensbejahende Ausstrahlung. Shapebadeanzug? Das kennt dort niemand, vermute ich mal. Fast ausschließlich 2-Teiler werden da getragen und gezeigt was man hat. Das fiel mir so positiv auf! Karibisches Temperament. 

 

 

 

Ein entspanntes Verhältnis zum eigenen Körper haben.

Ich habe mir vorgenommen, weiterhin zu tragen, was ich möchte. Nur mit noch mehr Selbstverständlichkeit und gar keinem Funken schlechten Gewissens mehr, wegen Anderer.  Denn es ist die Einstellung, die wir selbst zu uns haben. Sind da keine Zweifel, fühlen wir uns wohl, strahlen Lebensfreude aus und sind einfach schön. Ich bin mir sicher, ihr wisst das alle, aber man kann nie oft genug daran erinnern. 

 

Deshalb ist wohlfühlen ein wichtiger Aspekt der Ausstrahlung.

Klar könnt ihr jetzt sagen, aber ich fühle mich nicht wohl, wenn ich ärmellose, bauchfreie, kurze, oder keine Kleidung trage.😉 Das finde ich in Ordnung, wenn es euch nicht gefällt. Aber tut ihr es etwa nur der anderen Leute wegen nicht, ist es einfach falsch. Und eure Ausstrahlung ist nicht die, die ihr haben könntet.

Ja, da streicht sogar Guido die Segel: "Wenn eine Frau schon so strahlend aus der Kabine kommt hüpft, dann kann ich nix mehr dagegen sagen." Recht hat er! Denn das genau ist das Geheimnis.

 "Schön sein bedeutet: nicht perfekt auszusehen. Es geht darum, die eigene Individualität zu lieben" - Bobbi Brown

Sabina hatte kürzlich einen tollen Post zu dem Thema bauchfrei Ü50, was mich dazu inspiriert hat, es auszuprobieren. Na ich gebe zu, nicht nur inspiriert, sondern regelrecht herausgefordert. Ihr kennt mich, auf solche Züge springe ich gerne mal auf. Erinnert ihr euch noch daran, wie ich Gögas Bademantel als Kleid gestylt habe? Ich war auch schon im Pyjama bei Ikea einkaufen, um einen 5 Euro Gutschein zu ergattern. Daran war der Göga schuld, als er sagte: Richtig ausschlaggebend dafür war aber die Aussage vom Göga : "Wer ist so verrückt und geht im Schlafanzug einkaufen"? Na, ihr wisst die Antwort.😊 

 

Samtanzug:M.Baptiste;Cropped Strickweste:H&M neu;Sneaker:Reebok;Tasche: Kurt Geiger; Sonnenbrille:Secondhand; Perlencreolen: DaSempre

 

Übrigens habe ich dieses Shooting #bauchfreu♥ genannt.

Ihr Lieben, es ist schon wieder FRIDAY!  Hab ich schon mal erwähnt, wie sehr ich diese Tasche liebe?! Ich wünsche euch ein wunderschöne, gesunde, bunte und sonnige Osterfeiertage herzlichst Tina